Geschichte

Pension & Restaurant "Hofgeflüster"  - Vorderansicht Pension

Der letzte ursprünglich erhaltene Ackerbürgerhof von Bernau…

 

Der Gebäudekomplex weist eine 300-jährige Geschichte auf. Ältester Teil ist das Fachwerkhaus, welches um 1700 entstand, als der Dreißigjährige Krieg und mehrere Pestwellen das mittelalterliche Bernau verwüstet und entleert hatten. Erst Ende des 17. Jahrhunderts gelang eine Wiederbelebung der Kleinstadt, wurden die „wüsten Stellen“ neu bebaut. Es siedelten sich Neubürger an und begannen, Häuser zu bauen – wie das Gehöft in der Brüderstraße 14.

Die Ackerbürger waren Bürger mit Stadtrechten und zugleich Landwirte. Sie wirtschafteten überwiegend für den Eigenbedarf. Viele von ihnen siedelten am Stadtrand, bevorzugt an den Toren – wie hier in der Nähe des Steintores unmittelbar an der Stadtmauer.

 

Pension & Restaurant "Hofgeflüster" - Innenhof

Der Komplex Brüderstraße 14 spiegelt mehrere Kapitel Bernauer Geschichte wider: Der Bau des Fachwerkhauses fiel in eine Phase, in der es noch offene Feuerstellen mit einem Kamin gab, sogenannte schwarze Küchen. Die damaligen Hausbesitzer hatten Brau- und Brennrecht. Im 19. Jahrhundert wurde das Haus mehrfach verändert und umgebaut, Stall und Remise wurden angebaut. Etwa 150 Jahre später, ab 1978, wurden in Bernau im Zuge der Innenstadtsanierung große Teile der alten Bausubstanz in der Innenstadt abgerissen.

 

Einige Hausbesitzer weigerten sich standhaft dagegen, ihren Besitz zu verkaufen - auch die Familie Bartel, denen der Hof zu der Zeit gehörte. So blieb das Gebäudeensemble als einziger Ackerbürgerhof in Bernau weitgehend original erhalten – heute ein herausragendes Einzeldenkmal.

Pension & Restaurant "Hofgeflüster" - Terrasse

2010 trat ein Verwandter der Familie Bartel vor die Stadtverordnentenversammlung und schilderte den Verfall des Hauses, das damals schon seit einigen Jahren leer stand. Angeregt dadurch kaufte die Familie Schädlich kurz darauf das Anwesen. Die neuen Eigentümer ließen umfangreiche Bauforschungen und restauratorische Untersuchungen anstellen und entwickelten die Idee, eine Pension mit Gaststättenbetrieb zu schaffen. Sie setzten dies in zweijähriger Bauzeit mit erfahrenen Architekten und Baufirmen um. 

Der Gebäudekomplex – bestehend aus Fachwerkhaus, Remise, Stall und Innenhof - wurde aufwendig und denkmalgerecht saniert. Es entstand eine Pension mit 8 Zimmern und ein Restaurant mit Wintergarten für ca. 50 Gäste mit einem für die Stadt Bernau einmaligen Ambiente. Die Arbeiten wurden mit Mitteln der Städtebauförderung und des Denkmalschutzes unterstützt.

 

Die Uwe Bahr und Rico Mitzscherlich GbR betreibt den Hof nunmehr als Pächter. Mit dem Konzept der Pension mit Gastgewerbe wird sowohl an die Tradition von Bernau angeknüpft als auch dem Bedürfnis nach Unterkünften und regionaler Bewirtung für Touristen entsprochen. Nun können Gäste und Einheimische in dem liebevoll und fachkundig restaurierten Gehöft bei einem erfrischenden Glas und regionaler Küche ausspannen und den alten Geschichten nachspüren, ganz im Sinne der Bartels und der neuen Eigentümer.

 

Die Eigentümer: Grundstücksgemeinschaft Dr. Schädlich